Schloss Tonndorf und Weberhof

5.6.-8.6.

Diesmal keine großen objektiven Daten, denn die Solawi dort ist gerade nicht mehr existent. Größter Faktor war dabei die Landfrage. Es befand sich nicht im Besitz der GärtnerInnen und diese gerieten in Streit mit dem Besitzer. Gärtner Peter baut dieses Jahr mit Nimue und ihrem Pferd Kartoffeln für die Gemeinschaft auf Schloss Tonndorf an.

Auf Schloss Tonndorf leben 28 Erwachsene und 30 Kinder. Eine gemeinsame Ökonomie gibt es nicht. Mahlzeiten werden zum Teil gemeinsam eingenommen in einem Essaal. Habe zwei mal in der Großküche mit geschnibbelt. Danke fürs leckere Essen und die „riesige“ Kühlkammer!

Es gibt eine Imkerei, ein paar Schafe und auch einen kleinen Milchviehbetrieb auf dem Schloss. Dieser versorgt einige Menschen in Tonndorf mit frischer Milch. Außerdem wird auch etwas Hüttenkäse hergestellt.

Leider ist der CDU Bürgermeister dem gesamten Projekt nicht so ganz wohlgesonnen. Auch der Gärtnerei wurde durch den Sportverein, der im Sommer seinen Rasen täglich sprenkelt, die Verlegung einer Wasserleitung nicht ermöglicht. Die Ausfuhr der Milch scheint eine wichtige Brücke zum Dorf unten zu werden, so scheint es der „Milchproduzentin“ Christiana. Sie schätzt die Möglichkeit aus dem Betrieb eine Solawi zu machen noch als etwas schwieriges ein, auch wenn viele Kunden einen sehr kontinuierlichen Milchkonsum haben. Was nicht als Milch verkauft werden kann (z.B. wegen einer schwankenden Produktivität oder Abnahme), wird zu Hüttenkäse verarbeitet. Aber wer weiß wie sich der Betrieb weiter entwickelt…

Die Genossenschaft, die Eigner des Schlosses ist zahlt zwei der Bewohner einen Lohn für das Bauen und Hausmeistertätigkeiten aus, um den Fortgang der unzähligen Baustellen zumindest eine kleine beständige Basis zu geben. Fand ich keine schlechte Idee. Mir blieb nur die Frage, ob dies den Rest der Bewohner vielleicht dazu verleitet sich aus dem „Baugeschäft“ raus zu halten. Aber sicherlich böte dieses Modell auch die Möglichkeit für alle sich spontan von den kontinuierlichen Personen unterweisen zu lassen und ihnen zu helfen wenn es gerade passt.

Organisiert ist die Gemeinschaft in einem Förderverein, der Genossenschaft und einem monatlichen Plenum

Soziale Landwirtschaft in Tonndorf

An einem Nachmittag war ich mit Nimue in ihrem Gärtchen. Sie bestellt diesen Garten zusammen mit ein paar betreuten Kindern aus dem Weberhof in Tonndorf (das hat nichts mit dem Schloss zu tun). So lernen die Kinder einmal in der Woche mal mehr mal weniger motiviert zu Säen, zu Jäten und zu Ernten. Im Unterschied zu Karin (siehe Bericht vom Luisenhof) liegt ihr Fokus daher stark auf dem Pädagogischen.

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Das Schloss…vor meiner Ankunft….
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Die Kartoffeln im super tonigen Tonndorf (ist „Tonn“ das altdeutsche Wort für Ton?)
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Nimue in ihrem Gärtchen. Sie ist mittlerweile stolze Besitzerin eines DDR Gewächshauses 😉

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